Zusammenfassung
«Das Fensterchen zur Welt» – Bifokalgläser sind noch immer ein wichtiger Bestandteil des Glasrepertoires jedes Fachgeschäftes. Mit CYBERBIFO kommen Bifokalgläser im 21. Jahrhundert an und ist als Lösung vielleicht moderner denn je.
Publiziert: 10 Monaten her — 

Lesezeit: ca. 4 min. —

 Autor*in: Gilles Stüssi
Zusammenfassung
«Das Fensterchen zur Welt» – Bifokalgläser sind noch immer ein wichtiger Bestandteil des Glasrepertoires jedes Fachgeschäftes. Mit CYBERBIFO kommen Bifokalgläser im 21. Jahrhundert an und ist als Lösung vielleicht moderner denn je.
Publiziert: 10 Monaten her
Lesezeit ca. 4 min.
Autor*in: Gilles Stüssi

CYBERBIFO

Simpel und einfach: Oben in die Ferne schauen, unten lesen. Mit diesem System haben Menschen über 200 Jahre lang die Welt gesehen und gelernt, sie zu verstehen. Bifokalgläser sind nach wie vor eine elegante Lösung und sind trotz technologischer Meilensteine noch nicht aus unserem Portfolio wegzudenken. Das «Fensterchen» ist ein Fenster zur Welt. Eine ruhige, stabile Zone der Konzentration und weit mehr als ein Plan-B, wenn es um besondere Wünsche und Anforderungen geht. Mit CYBERBIFO bringen wir diese Einfachheit ins 21. Jahrhundert. 

Herkunft

Bifokalgläser, wie wir sie heute kennen, waren im 19. Jahrhundert eine Sensation. Im 20. Jahrhundert waren sie die Standardlösung für Presbyope und es gab sie in unzähligen Formen, Grössen und Ausführungen. Ihren Ursprung haben Bifokalgläser im 18. Jahrhundert als Benjamin Franklin pro Augenseite je ein Fern- und Nahglas teilte und zu einem «Franklinglas» zusammensetzte.

Im Rückenwind der Industrialisierung erlebte die optische Forschung ihre Blüte. Entwickler*innen fanden Wege, Nahsegmente in höheren Brechungsindizes einzuschmelzen. Sie fanden heraus, dass mit C-Segmenten eine bildsprungfreie Abbildung möglich ist und fanden später Wege, abgesetzte Nahsegmente auf der Aussenfläche von Kunststoffgläsern zu giessen oder Zwischendistanzen einzubauen.

Mitte der 1950er Jahre kamen dann die ersten Gleitsichtgläser. Bis sich diese dann aber als Standardlösung durchgesetzt haben, kam man an den teils abenteuerlichen Bifokalglas-Spezialitäten nicht vorbei. 

Im Wandel der Zeit

Würde man heute ein Gleitsichtglas der 1950er Jahre probetragen, würden wir es wohl mit grün angelaufener Nase wieder zurückgeben. Die Gläser der ersten Generation sind meilenweit von den heutigen Produkten entfernt.

So richtig nachhaltig hat sich das erst in den 00er Jahren geändert. Als wir 2003 als einer der ersten Hersteller in der Schweiz unser erstes Freeform-Glas vorgestellt haben, waren wir uns sicher: So muss sich ein Gleitsichtglas anfühlen. So sieht die Zukunft aus.

Schon damals waren Gleitsichgläser die gängige und verbreitete Einstiegslösung. Bifokalgläser wurden nur noch Träger*innen empfohlen, die bereits seit vielen Jahren «Zweistärkengläser» trugen. So liegt es in der Natur dieses Wandels, dass die Nachfrage nach Bifokalgläsern immer weiter zurückging. Aber spannenderweise nie unter 1%, was bedeutet, dass wir auch heute noch bei 100 Aufträgen für Mehrstärkengläser 1 Paar Bifokalgläser herstellen. Und auch wenn die Stückzahl sogar wieder leicht ansteigt, bleibt heute nur noch ein reduziertes Standardsortiment an Bifokalgläsern. Nur noch das absolut Gängigste und damit nur noch ein Bruchteil der Auswahl wie noch vor 50 Jahren.

Die neue Legende

Auch wenn Bifokalgläser durch modernere Sehlösungen aus dem Mainstream verdrängt wurden, sind sie in der modernen optometrischen Praxis noch lange nicht obsolet. Zu wichtig kann es in bestimmten Situationen sein, ein breites, störungsfreies Fern- und Nahblickfeld zu haben. Und zu angenehm kann es sein, sich mit einem sehr simplen Glasaufbau umso besser auf sein Tun fokussieren zu können.

Nach über 20 Jahren Commitment zur Freeform-Technologie ist für uns klar: Wenn es möglich ist, ein modernes Bifokalglas herzustellen, dann passt das zu uns. Und so wurde aus einer Idee ein Produkt und unser CYBERBIFO fasziniert Fachpersonen wie Träger*innen gleichermassen.

Ein rundes Segment mit wahlweise 28 oder 45 mm Durchmesser wird dabei gemeinsam mit der Korrektur in die Rückfläche des Glases eingearbeitet und auspoliert. Der Übergang von Fern- zu Nahteil ist kaum 2 mm breit und hat keine sichtbare Kante. Das grosse, störungsfreie Segment ist damit für das Gegenüber praktisch unsichtbar und sehr leicht zu reinigen.

Ganz im Esprit seiner Herkunft ist CYBERBIFO auch in vielen Materialien erhältlich. Darunter Kunststoffmaterialien in allen wichtigen Brechungsindizes, BALANCE Blaulichtfilter und photochromatischen Transitions™ Signature® Materialien. 

Natürlich bleiben auch konventionelle Bifokalgläser weiterhin in unserem Programm. Mit CYBERBIFO wird eine lange Tradition fortgesetzt und ein wichtiges Glas für die Zukunft bereit gemacht.

 

Unsere Tipps für die Praxis

Wir liefern alle CYBERBIFO-Brillengläser mit den üblichen Zentriergravuren und Stempeln aus. Damit ist die Zentrierung so einfach wie bei keinem anderen Bifokalglas. Wir empfehlen, die Gläser auf die Pupillenmitte in Nullblickrichtung zu zentrieren (Fern-PD). Je nachdem, wofür das Glas hauptsächlich getragen wird, empfehlen wir eine Anpassung der Höhe.

Langjährige Träger*innen sollten unserer Erfahrung nach nur in Ausnahmefällen von einem konventionellen Bifokalglas auf CYBERBIFO umgerüstet werden, da die Übergangszone um das Segment bei unsicherem Gang irritieren kann. Dagegen ist dieses Glasdesign sehr beliebt und geeignet für Kinder.

Wenn ein Gleitsichtglas nicht erfolgreich angepasst werden kann, lohnt es sich, dieses System zu besprechen. Das Suchen von Distanzen sowie laterale Aberrationen fallen weg. Der Übergang ist zu Beginn merkbar, die Träger*innen gewöhnen sich jedoch in der Regel schnell daran und schätzen die klarere Abgrenzung zwischen Fern- und Nahzone.

Besonders erfolgreich ist CYBERBIFO Max mit seinem gigantischen Segment mit 45 mm Durchmesser als Arbeitsplatzlösung.

Vielleicht moderner denn je

CYBERBIFO Max ist ein äusserst bequemes Glas speziell für moderne Arbeitsplätze mit grossen Bildschirmlandschaften. Sie können den Fernteil für die Zwischendistanz korrigieren und die Addition entsprechend anpassen. Für Menschen, die beruflich oder aus Leidenschaft viele Stunden mit Lesen verbringen, kann CYBERBIFO eine bessere Lösung sein als klassische Nahkomfortgläser. 

Auch als Sehlösung für Handwerker*innen, Grafiker*innen, Architekt*innen oder Musikschaffende lassen sich damit elegante, zeitgemässe und ästhetische Lieblingsbrillen machen. Die Grenzen sind dabei die eigene Fantasie: Besonders Mutige montieren diese Gläser für Montageanwendungen sogar kopfüber.

Die Idee mag zwar alt sein, der Nutzen aber vielleicht relevanter denn je. Modern interpretiert öffnet das «Fensterchen zur Welt» viele Türen. Für uns eine Herzenssache.

Über die Autor*innen
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Gilles Stüssi

Mein Name ist Gilles und bin Augenoptiker. Seit über 18 Jahren bin ich Teil des Eyetech-Teams und lasse mich täglich von der Frage «Was wäre wenn …?» zu neuen Ideen und Perspektiven inspirieren. Ich bin begeistert von Brillengläsern und brenne für Marketing und Kommunikation. Hast Du Fragen oder Anregungen zu diesem Beitrag? Es wäre mir eine Freude, mit Dir ins Gespräch zu kommen!

Über Eyetech

Brillengläser von Augenoptikern für Augenoptiker. Mit dieser Idee wird die Eyetech AG in den frühen 1990ern gegründet. Mit viel Pioniergeist und Lust auf Innovation ist der Glashersteller heute Partner von unabhängigen Fachgeschäften in der ganzen Schweiz. Das einmalige Portfolio von Brillengläsern inkl. CRAFT™ Spezialgläsern und dem hauseigenen Montageservice decken alle Wünsche ab. Die kompetente, persönliche Beratung macht jeden Kontakt mit uns zum schönen Erlebnis. Und die V.EYE.P Werbeagentur bringt das Fachgeschäft näher an ihre Ziele.