Gehören Sie zu den Menschen, die die Welt noch ohne Internet kennen gelernt haben? Das «Netz der Netze» ist wohl eine der wichtigsten und tiefgreifendsten Revolutionen, die auf unserem Planeten stattgefunden hat. Im Grunde ist das Internet nicht mehr als ein Kabel zwischen zwei Computern. Doch was wir daraus gemacht haben, hat die Welt verändert: Zugang zu Informationen, Konsum, Dienstleistungen und Unterhaltung. Alles, überall, jederzeit. Die Chancen für Augenoptik Fachgeschäfte sind gross: Denn wer seine digitalen Kommunikationskanäle geschickt und solide aufstellt, kann damit durchaus auch neue Kunden zu einem Besuch inspirieren. Wenn nun der Moment gekommen ist und Sie Ihren Online-Auftritt verändern möchten, können Sie folgende Überlegungen dabei begleiten.
Das Projekt
Das «Projekt Website» ist nie eine Insel, sondern immer ein Archipel. Wenn Sie schon dabei sind: Überdenken Sie Ihre Kommunikation ganzheitlich und beziehen Sie Ihre gedruckte Kommunikation sowie Ihre Social Media Kanäle mit ein. Reflektieren Sie über Ihre allgemeine Positionierung und entwickeln Sie eine stimmige Gesamtvision für Ihren Auftritt.
Stellen Sie sich selbst die berühmten «W-Fragen»: Besonders «Warum?», «Wozu?» und «Was?» sind in der Konzeption entscheidende Fragen und formulieren einen klaren Leitfaden, an dem Sie sich im späteren Verlauf orientieren können. Seien Sie dabei kritisch, mutig und beantworten Sie ehrlich die Frage, ob Sie eine bestimmte Entscheidung im Sinne Ihrer Kunden oder primär für sich selbst treffen.
Beobachten Sie sich auch beim Surfen im Internet und finden Sie in Feldstudien heraus, was Ihnen gefällt und was nicht. Fokussieren Sie sich dabei nicht ausschliesslich auf andere Optik-Betriebe, sondern auch auf andere Branchen und Geschäfte.
Versuchen Sie das Projekt mit Worten und Bildern zu beschreiben und stellen Sie daraus ein Moodboard zusammen. Konzentrieren Sie sich dabei noch nicht auf das Design, sondern versuchen Sie, die Stimmung zu beschreiben, die man auf der neuen Website erleben soll. Nehmen Sie dabei die Perspektive Ihres Besuchs ein und beginnen Sie Sätze mit «Als Benutzer*in möchte ich auf der Website…».
Die Technik
Diesen Teil können wir kurz fassen: Kümmern Sie sich um die Konzeption der Inhalte und überlassen Sie die Technik einem Partner Ihres Vertrauens. Wir empfehlen, jede Website mit einem guten «Content Management System» (CMS) im Hintergrund umzusetzen. Damit können Sie die Inhalte selbstständig anpassen und aktuell halten (z. B. spezielle Öffnungszeiten, neue Mitarbeitende einpflegen etc.). Ausserdem lassen sich mit einem flexiblen System Landingpages zu Kampagnen anlegen, die mit Google Ads beworben werden können. Das bringt Traffic!
Mit einem soliden CMS als Basis ist die Suchmaschinenoptimierung (SEO) von Anfang an berücksichtigt und der Datenschutz gewährleistet. Zudem werden regelmässig Updates angeboten, die die Sicherheit und Funktionalität über einen sehr langen Zeitraum pflegen.
Mehr Drama, weniger Blabla
«Content Is King» (Bill Gates, 1996). Erzählen Sie mit Ihrer Website eine Geschichte. Führen Sie Besuchende klar und mit verständlichen Inhalten aus alltäglichen Lebenssituationen und setzen Sie dabei auf Storytelling statt auf Faktensammlung (siehe Box weiter unten). Nutzen Sie die Website, um sich vorzustellen und eine einladende Stimmung zu vermitteln.
Es ist eine Kunst, wenig zu schreiben und doch viel zu sagen. Achten Sie bei Texten auf aussagekräftige Überschriften und eine verständliche Sprache, bei Bildern auf Ruhe und Atmosphäre und bei grafischen Elementen auf Einfachheit.
In unseren Agenturberatungen empfehlen wir immer, die Menschen ins Zentrum zu stellen. So sollte der Weg zur Seite, auf der sich Mitarbeitende vorstellen, kurz und hindernisfrei sein. Generell sollte man mehr Hände als Maschinen und mehr Menschen als Marken zeigen. Mehr Emotionen halt, denn Fakten gibt es schon genug. Ein Besuch auf Ihrer Website soll Spass machen und inhaltlich wertvoll sein.
Storytelling
Schon seit tausenden von Jahren erzählen wir Menschen einander Geschichten. Damit veranschaulichen wir komplexe, abstrakte Informationen und verpacken Fakten in Bilder, Erlebnisberichte oder Fabeln.
Bereits als Kinder hören wir Märchen und bekommen dabei nicht nur spannende Geschichten, sondern auch immer eine Botschaft vermittelt. Der Handlungsstrang von Einleitung über den Höhepunkt bis hin zum Schluss erzählt von Protagonisten, ihren Erlebnissen und Konflikten. Im Kern des Märchens findet man – ausgesprochen oder nicht – eine «Moral», die Information, die man mit der Erzählung vermitteln möchte.
Auch in der Kommunikation kann man sich diese Struktur mit den gleichen Mechanismen zunutze machen und Informationen in tragende Geschichten verpacken. Geschichten sind wie Einmachgläser für Informationen und machen sie haltbar.
Und ja: Gute Geschichten sind kurz.
Etwas fürs Auge
Ansprechend sollte die neue Website natürlich auch sein (selbstverständlich auf Smartphones, Tablets und Desktop-Computern mit grossen Bildschirmen). Mit ein paar simplen Regeln gelingt eine Online-Präsenz, die man sich gerne anschaut:
- Eine einzige Schriftart – am besten die eigene
- Wenige Farben (Primär- und Sekundärfarbe; evtl. eine Drittfarbe für Akzentuierungen)
- Luftige Proportionen, viel Platz und genügend Weissraum
- Klare «Call-to-Action» Elemente mit aussagekräftigen Beschriftungen
Beim Bildmaterial legen wir unseren Kund*innen ans Herz, wo immer möglich eigene Bilder zu verwenden. Nicht nur inhaltlich sind die Bilder dann näher am Brand, auch die Bildwelt passt zusammen und fügt sich harmonisch in die Farbpalette ein. Wir produzieren dieses Bildmaterial jeweils gemeinsam mit unseren Kund*innen und stellen es auch für Social Media Inhalte zur Verfügung.
Wir machen übrigens gerne Websites, die nur aus einer Seite bestehen. Nicht nur, weil das in vielen Fällen ausreicht, sondern auch, weil man damit eine noch klarere Führung und ausgewogenere Ästhetik erreicht. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Daten nur einmal geladen werden müssen und keine Wartezeiten oder unerwünschte Latenzen entstehen.
Der erste Eindruck
Die wertvollste Ansicht Ihrer Website ist die erste. Hier beweisen Sie Gastgeberqualitäten und können Ihre Besucher*innen mit einer authentischen, sympathischen Besonderheit willkommen heissen. Investieren Sie viel Kreativität und Reflexion in den ersten Moment. Ein verträumtes, stimmungsvolles Video in voller Bildschirmgrösse kann eine wunderbare Idee sein. Oder ein Teamfoto, das einen ganz besonderen Moment zeigt.
Hier können auch erstmals Kontaktmöglichkeiten angeboten oder auf spezielle Öffnungszeiten hingewiesen werden. Auch die Adresse kann hier Platz finden oder ein «Call-to-Action» Button zur Terminbuchung.
…und was es sonst noch alles gibt…
Gerne möchten wir unsere Gedanken zu einigen Tools und Funktionen, zu denen wir regelmässig Anfragen erhalten, mit Ihnen teilen:
Terminbuchung
Ob und wann ein System zur Online-Terminbuchung Sinn macht, lässt sich nicht pauschal sagen. Ziehen Sie bei dieser Entscheidung verschiedene Szenarien in Betracht und berücksichtigen Sie die Anzahl Mitarbeitenden, Refraktions- und Verkaufsplätze sowie die Frequenz der spontanen Laufkundschaft. Macht es in Ihrem Geschäftsablauf Sinn, ist eine Terminlösung schnell und unkompliziert umgesetzt.
Webshop
Mehrsprachigkeit
Ja, Oui und Yes! Unbedingt, sofern die Sprachen in der Region und im Geschäft auch gesprochen werden. Besonders an Orten mit vielen Ex-Pats kann eine englische Version der Website einen deutlichen Vorteil bringen und den Zugang zu ganzen Kundengruppen öffnen. Hier können Sie sich übrigens mit künstlicher Intelligenz selber helfen und Übersetzungen automatisieren.
News oder Blog
Schaffen Sie Atmosphäre
Die beliebteste (und damit wichtigste) Art, Atmosphäre zu schaffen, sind natürlich die Portraits, mit denen sich Ihre Mitarbeitenden vorstellen. Ein gestellter Schnappschuss mit etwas verkrampftem Lächeln vor der Brillenwand ist dabei etwas überholt. Wir versuchen mit unseren Partnern Portraits mit Kontext, Tiefe und Dynamik zu machen: Menschen, in ihrem Geschäft. Vielleicht in ihrer Lieblingsecke und gerne von Kopf bis Fuss. Ist es nicht schön, ein Geschäft durch seine Mitarbeitenden kennen zu lernen?
Grosszügige Innenansichten kombiniert mit spannenden, vielleicht sogar etwas abstrakten Detailaufnahmen geben dem Geschäft selbst eine gewissen Nahbarkeit und Persönlichkeit. Viel Text dazu braucht es oft gar nicht mehr!
Das Geheimnis liegt in der Einfachheit
Im Grunde braucht es auf einer Website nur Kontaktmöglichkeiten, Öffnungszeiten, die Spezialitäten des Hauses und wer sie empfiehlt. Dazu kommen natürlich noch einige rechtliche Erfordernisse wie ein Impressum und eine Datenschutzerklärung. Überlegen Sie sich bei jedem zusätzlichen Inhalt, ob sich das Besuchserlebnis für Ihren Kundenkreis dadurch verbessert.
Mit einer Website verhält es sich ganz ähnlich wie mit guten Saucen: Erst schön einreduziert, entfalten sie ihr volles Geschmackspotenzial. Eine gute Idee ist es, die Website so zu planen, dass man sie erst ein Jahr später wieder anpassen muss. Für spontane Ideen und tiefere Einblicke empfehlen wir ganz klar Social Media Kanäle wie Instagram und Co.
Gute Geschichten sind einfach zu verstehen. Finden Sie Ihr eigenes Narrativ und bleiben Sie sich gestalterisch, fotografisch sowie in der Sprache treu. Führen Sie Ihre Gäste klar durch Ihre Inhalte. So vergisst man Ihre Geschichte nie mehr.